Pasta Carosello

Pasta Carosello

 

Italien bietet eine fantastische Vielfalt an ausgezeichneten regionalen Produkten – Backwaren, Konserven, Wurstwaren, Käsesorten – die Palette an überaus hochwertigen Zutaten übertrifft sogar das französische Angebot. Salami aus Mailand, Mortadella aus Bologna, Schinken aus San Daniele oder Parma, die vielen Käsesorten wie Parmesan, Gorgonzola, Pecorino und natürlich das wunderbare Olivenöl begeistern weltweit eine große Gemeinde.

Die Grenze zwischen der Norditalienischen Küche – mit der Vorliebe zur Butter –  und der  Süditalienischen Küche mit ihrem Olivenöl und der herrlichen Pasta ist verschwunden. Risotto und Polenta ißt man auch in Süditalien, während die Pizza längst den Norden erobert hat.
Leider findet man hierzulande oft eingedeutschte Kreationen aus Italien, weit entfernt von der Klasse der echten mediterranen Küche,  die zum Beispiel mit ihren ausgezeichneten Fischgerichten und den herrlich süßen Tomaten zu glänzen weiß.

In Heidelberg gibt es nun die Möglichkeit eine italienische Küche mit qualitativ hochwertigen Zutaten aus regionaler Herkunft zu genießen.

Carosello heißt die neue Lokation, die unweit des Bahnhofs ihre Pforten für das kulinarisch interessierte Publikum geöffnet hat.
Carosello ist nicht nur ein Restaurant, sondern soll ein Ort der Begegnung sein, wo man bei schöner Musik,  einem Glas Wein und guten Speisen mit Freunden über Gott und die Welt spricht, eine „Buona Tavola“, so würde man das in Italien nennen.
Anlässlich der Eröffnung wurde ich zum Presse-Lunch eingeladen, und durfte mir vorab einen Eindruck der Lokation und der Speisen verschaffen, ein Vergnügen, das ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte.
Die Gerichte wurden von Emanuele Scarello einem italienischen Sternekoch entworfen, sie sind durchdacht und von der Sensorik bis zur Textur schön durchgezeichnet. Dahinter steht die Idee einer frischen, regionalen und manchmal durchaus raffinierten Küche. Scarello hat ein Menü mit sympathischem Flair, Raffinesse und eleganter Einfachheit komponiert.

Ganz oben auf der Karte steht die Pasta, die Produkte kommen ausnahmslos aus der Manufaktur Gerardo Di Nola in Gragnano, einer Gemeinde unweit von Neapel. Pasta-Papst Giovanni Assante sorgt dort mit viel Wissen und mindestens ebenso viel Herz dafür, dass nur Nudeln allerhöchster Qualität die kleine Fabrikation verlassen. Das merkt man auf dem Teller. Konsistenz, Textur und Aroma bilden einen einzigartigen aromatischen „Klangteppich“, eine Pasta, die man getrost „ohne Alles“ essen könnte. Serviert wird sie aber in diversen Variationen, die einfachste immer mit dem „Sugo del Giorno“ der Sauce des Tages. Dem Sugo merkt man übrigens an, dass die Tomaten wirklich zum Reife-Zeitpunkt geerntet werden und nicht grün gepflückt sind, eine prächtige, füllige, fast cremige Süße verfeinert die Nudeln auf dem Teller.
Das Brot wird täglich frisch gebacken, daraus macht man Bruschete mit Salami, Käse oder Schinken. Die sehr guten Amuses Gueules kann man dann an der Bar oder am Tisch degustieren. Darunter übrigens Spezialitäten wie eine Mortadella aus Gänsefleisch, eine exotische aber gelungene Variante mit überraschenden aromatischen Akzenten. Die Sardellen sind ausgesucht und haben eine große Geschmackstiefe, genau so wie der Baccalà (Stockfisch) in ausgezeichneter Qualität.

Ein empfehlenswertes Gericht: Baccalà Mantecato del Golf de Trieste con Olive Taggiasche e Julienne di Sedano (Stockfischcreme aus dem Golf von Triest mit Taggiasca Oliven und Sellerie Julienne). Ein weiteres Highlight auf der Karte: Die Gänsekeule aus Morsano (Friaul), im Ofen bei Niedrigtemperatur im eigenen Saft geschmort und karamellisiert.
Die Gnocchi di Patate con Crema die Formaggio e Crumble di Grana Padana zergehen mit perfekten Schmelz auf der Zunge. Einzig die Crema di Zabaione ist nicht sehr aussagekräftig, ein klein wenig zu neutral, vielleicht sollte man da noch etwas nachbessern.

Die ausladende Weinkarte lädt zu einer ausgiebigen Probe ein. Annalisa Zorzettig, eine Kennerin ihres Fachs und Besitzerin eines Weinguts in der Provinz Friaul hat eine repräsentative Auswahl quer durch die italienischen Weinregionen zusammengestellt,  die für jeden Geschmack etwas bietet. Der Friuliano aus Ihrem Weingut hat Tiefe und überzeugt mit fruchtigen Tönen ohne übermäßige Säurespitzen.

Übrigens ist Annalisa Zorzettig unmittelbar an diesem Projekt beteiligt. Carosello soll zukünftig nicht nur in Heidelberg residieren, sondern vielmehr den Weg in andere schöne Europäische Städte finden.
Madame Zorzettig stand uns Presseleuten für Fragen zur Verfügung, ihre positive Ausstrahlung überträgt sich auf den Gast, das ist ja bekanntlich für ein gutes Ambiente sehr wichtig.

Teigwaren, Käsespezialitäten und Schinken sowie italienische Wurstspezialitäten können vor Ort erworben werden, außerdem darf der Gast die Gerichte des Hauses per Bestellung mitnehmen. Das Lokal bietet 100 Plätze und kann auch für größere Veranstaltungen gebucht werden.

Grandgourmand empfiehlt Carosello für die Liebhaber einer echten italienischen Küche und für die Freunde qualitativ hochwertiger Speisen mit regionaler Prägung uneingeschränkt.

CAROSELLO
ALTE EPPELHEIMER STRASSE 50

50
69115 HEIDELBERG
+49 06221 5861930
INFO@CAROSELLOFOOD.IT

über den Autor

Mathias

Mathias Guthmann schreibt unter anderem für kulinarische Zeitschriften und den Schachsport. Seine Essays, Reiseberichte und Kurzgeschichten haben eine hohe Reichweite und werden in verschiedensten Fachmagazinen, auch international, publiziert. In der freien Wirtschaft berät der Autor eine Firma zu PR-Strategien.

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