Messa, Tel Aviv

Messa, Tel Aviv

 

Messa, Chef Restaurant

Messa, Chef Restaurant

 

Das Messa in Tel Aviv zählt in Israel zu den renommiertesten kulinarischen Adressen.

Aviv Moshe betreibt diesen Genuss-Tempel, die Handschrift des Chefs lässt durchblicken, dass er französische Zitate liebt, ein Hauch von Provence weht hier durch die Küche. Auf der Karte findet sich eine sautierte Foie-Gras ebenso wie die Trüffel-Ravioli mit Limonen-Creme. Das mondäne Design wirkt vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen, das Konzept hat mir aber gefallen, man sitzt an sehr langen Tischen   auf  hohen weißen Leder-Sesseln und hat eine perfekte Rundumsicht. Vielleicht sollte man etwas an der Beleuchtung arbeiten, insgesamt ist es etwas zu dunkel, gerne betrachtet man ja seinen Teller in voller Schönheit. Wie bemerkte Grimod de la Reynière vor 200 Jahren so treffend:
[quote]Ein einfaches Gericht, das man bei gut beleuchteter Tafel serviert, mundet besser als die herrliche Speise, die man im Finstern hinabwürgen muss. Licht ist der Prometheus-Funke, der selbst dem trägsten Magen beschleunigte Eßlust einimpft.[/quote]

 

Calamari, Yuzu

Calamari, Yuzu

 

Als Vorspeise gibt es gebratene Calamares mit einem Relish-Foie-Gras und einer Yuzu Creme. Schwarze Quinoa setzt einen sehr schönen Akzent der unbedingt dazu gehört. Der Aroma-Akkord geht nicht sehr in die Breite, mich stört das aber nicht, weil die Calamares excellent sind und mit der Yuzu-Creme hervorragend funktionieren, die Zunge tanzt förmlich über die gelungene kulinarische Kreation. Diskrete Röstaromen fügen sich mit der Quinoa und ein paar Granat-Apfelkernen zu einer schönen kleinen Geschmackslandschaft.

 

Huhn mit Antipasti

Huhn mit Antipasti

 

Ein Huhn am Spieß mit Antipasti und einer kleinen Zwiebel-Brühe bildet den Hauptgang. Selbstverständlich ist die Qualität des Geflügels ausgezeichnet. Der süße Klangteppich der unter dem ganzen Gericht liegt ist aber zu intensiv und lässt der Komposition wenig Spielraum,  um sich durch Brillanz auszuzeichnen oder um einzelne Aroma-Spitzen durchbrechen zu lassen. Leider wird der Gaumen hier etwas eingeschläfert, da hätte ich mir etwas mehr Mut gewünscht, so ein Gericht darf gerne auch mit einer kleinen Menge Chili bedacht werden um interessantere Geschmackskurven zu erzielen.

Die Desserts waren gut und reichlich, überzeugt haben mich die Sorbets,  die außerordentlich frisch sind und mit dem intensiven Geschmack sehr viel Spaß bereiten.

 

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über den Autor

Mathias

Mathias Guthmann schreibt unter anderem für kulinarische Zeitschriften und den Schachsport. Seine Essays, Reiseberichte und Kurzgeschichten haben eine hohe Reichweite und werden in verschiedensten Fachmagazinen, auch international, publiziert. In der freien Wirtschaft berät der Autor eine Firma zu PR-Strategien.

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