Glanzvolle Gala im Gesellschaftshaus des Frankfurter Palmengartens

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n einer gleichzeitig spannenden wie ausgelassenen Gala präsentiert der Guide Michelin in Frankfurt die neue Selektion 2025. Im Gesellschaftshaus des Palmengartens trifft sich an diesem 17. Juni die Top-Elite der Sternegastronomie.
Gwendal Poullenec, Internationaler Direktor des Guide Michelin eröffnet den Abend mit den Worten:

“Lassen Sie uns heute die Leidenschaft, die Kreativität und die Hingabe der Küchenchefs und Restaurateure feiern, die dieses Land zu einer wahrhaft einzigartigen und unvergesslichen kulinarischen Destination machen”, und weiter: “Viele Menschen wissen gar nicht, wie gut die Gastronomie hier ist. Trotz internationaler Expansion richtet der Guide Michelin immer seinen Focus auf Deutschland als kulinarisches Powerhouse.”

Gwendal Poullenec, Internatinaler Direktor des Guide Michelin

Ein Auftakt nach Maß zum 125. Geburtstag des Guide Michelin. Die Haute Cuisine erklimmt höchste Gipfel, eine neue Generation von Küchenchefinnen und -chefs wagt sich mit Experimentiergeist, Leidenschaft, Ehrgeiz und technischer Finesse an aufregende Projekte, ein wichtiger Teil dieser wunderbaren Erfolgsgeschichte. Die Frage, ob Michelin Cuisine Kunst ist oder nicht, hat sich für mich schon längst erübrigt: Sie ist es!

Stephanie Wüst
Stephanie Wüst

An diesem Abend gibt es Grund zum Feiern, da darf natürlich auch die Politik nicht fehlen. Stephanie Wüst, Deputy Mayor, Head of the Department of Economy, Legal Affairs and City Marketing meint:
“Der heutige Abend ist Anlass, die Menschen zu würdigen, die mit ihrem Einsatz und ihrer Leidenschaft die deutsche Gastronomie auf ein erstklassiges Niveau bringen”
Frankfurt ist nicht nur dieses Jahr Treffpunkt für die Top-Stars der Szene, sondern hat sich auch für 2026 den Zuschlag gesichert.
Die Location ist perfekt gewählt. Glanzvoller und eleganter geht es kaum.

Gesellschaftshaus Palmengarten, Frankfurt


Man darf diesen Kulinarik-Gipfel getrost als Highlight für die deutsche und die internationale Gastronomie bezeichnen!

Zwei neue 3-Sterne-Restaurants

Zwölf Mal Höchstnote – die 3-Sterne-Riege 2025 steht für Weltklasse und unverwechselbare Handschrift.
Angeführt wird die kulinarische Spitze Deutschlands in diesem Jahr von Hamburg und München, die jeweils ein neues sowie ein weiterhin höchstdekoriertes Restaurant in ihren Reihen wissen.

In Hamburg feiert Christoph Rüffer einen Triumph, der zwei Jahrzehnte Reife trägt:
Mit dem Haerlin hebt er seine Küche, die über Jahre von einem auf zwei Sterne wuchs, nun endgültig in den Olymp.
„Perfekte Kompositionen aus exzellenten Produkten, balanciert bis ins letzte Detail – hier sind drei Sterne ohne jeden Zweifel gerechtfertigt“, urteilen die begeisterten MICHELIN-Inspektor*innen.

Unweit davon glänzt ein bekannter Stern weiter unverändert hell:
Kevin Fehling bestätigt mit seinem avantgardistischen The Table bereits zum zehnten Mal die Höchstwertung – seine weltoffen-kreative Aromenwelt bleibt eine Klasse für sich, mutig, präzise und stets in Bewegung.

Auch München schreibt Gourmetgeschichte:
Mit dem Tohru in der Schreiberei steigt Tohru Nakamura in die 3-Sterne-Liga auf – ein fulminanter Erfolg für eine Küche, die japanische Inspiration und klassisch-französische Raffinesse mit stilistischer Finesse vereint.
„Eine unverkennbare Handschrift mit Tiefe und Emotion“, so die MICHELIN-Inspektor*innen.

An seiner Seite: Jan Hartwig.
Sein Restaurant JAN bleibt ein leuchtender Fixpunkt der deutschen Gastronomie.
Mit einer kompromisslosen Liaison aus klassischer Substanz und kreativer Eleganz beeindruckt er auch 2025 auf höchstem Niveau – jeden Tag aufs Neue.

Christoph Rüffer
Christoph Rüffer
Tohru Nakamura
Tohru Nakamura
Die 1-Sterner auf der Bühne
Die 1-Sterner auf der Bühne
Karl-Louis Kömmler
Karl-Louis Kömmler

Unter den 282 Ein-Stern-Adressen der diesjährigen Selektion glänzen 30 neue Namen.

Einer davon sticht besonders hervor: das Loumi in Berlin-Kreuzberg.
In dem kleinen, charaktervollen Eckrestaurant kocht Karl-Louis Kömmler – ein Autodidakt mit klarer Handschrift. Was aus seiner Küche kommt, ist ein spannender Dialog zwischen japanisch-asiatischen Aromen und französischer Eleganz. Präzise, unkonventionell und mit überraschender Leichtigkeit.

Luftig, einladend, voller Leichtigkeit – so empfängt das Sommerfeld in Frankfurt am Main seine Gäste.
Hier wird in der offenen Küche mit saisonalen Zutaten und einer klaren Handschrift gekocht: abwechslungsreich, ausdrucksstark, mit Charakter.

In Freiburg überrascht das Hawara mit sympathischer Unaufgeregtheit.
Regionalität und Saisonalität werden hier nicht inszeniert, sondern gelebt – mit einer Haltung, die mit dem Grünen Stern für Nachhaltigkeit gewürdigt wird.

In Hamburg setzt das GLORIE ein stilles Ausrufezeichen.
Als Schwesterrestaurant des 100/200 Kitchen (ebenfalls unter der Regie von Thomas Imbusch) überzeugt es mit einem rein À-la-carte-Konzept – eine rare, willkommene Ausnahme im feinen Gourmetkosmos.

Martin Walther
Martin Walther

Ein neuer Stern leuchtet auch über Dresden: das Heiderand.
Was einst ein traditionsreiches Café mit Tanztee war, ist heute ein modernes Restaurant mit internationaler Ausrichtung – stilvoll transformiert, mit Gespür für Zeit und Qualität.
Martin Walther: ” Ein ganz großer Traum geht für mich in Erfüllung, ich bin in dem Restaurant aufgewachsen, 2020 habe ich es übernommen, einen Monat vor Corona. Das Team ist gewachsen, meine Eltern sind noch dabei. Wir führen das Restaurant in 4. Generation. Meine Eltern haben sich dort kennengelernt. Die Tradition ändere ich nun, zuvor war es ein Tanzlokal jetzt geben wir alles für die Kulinarik. Jeden Tag ein bisschen mehr geben und besser werden, das ist das Ziel.”

Fünf neue Sterne-Duos erweitern 2025 die Riege der 47 Zwei-Sterne-Restaurants – und sie tun es eindrucksvoll.

Allen voran das ATAMA by Martin Stopp in Sankt Ingbert. Kaum eröffnet, schon ausgezeichnet: Mit zwei Menüs – eines fokussiert, puristisch und produktverliebt, das andere verspielt und frei – beweist Martin Stopp bemerkenswerte stilistische Bandbreite auf höchstem Niveau.

In Wernigerode gelingt Robin Pietsch gemeinsam mit Luis Hendricks der Sprung in die 2-Sterne-Liga.
Ihr Restaurant Pietsch ist ein Dialog aus Umami, Kreativität und Weltgewandtheit. Nur wenige Schritte entfernt kocht Pietsch im Zeitwerk auf konstantem 1-Sterne-Niveau – ein bemerkenswertes kulinarisches Duo in einer Stadt.

Auch in Teisnach wächst Großes:
Oswald’s Gourmetstube unter der Regie von Thomas Gerber überzeugt mit glasklarer Produktküche – präzise, konzentriert, kraftvoll. Zwei Sterne sind hier nur folgerichtig.

Im pfälzischen Wachenheim führt Benjamin Peifer im Intense eine ganz eigene Handschrift fort: Pfalz trifft Japan, kreativ, mutig, unverwechselbar. Die Atmosphäre bleibt leger, die Küche hingegen kompromisslos.

Und schließlich Koblenz:
Im Gotthardt’s by Yannick Noack hat das Team um Yannick Noack eine neue Bühne gefunden – offen, modern, voller Energie. Seit Dezember wird hier auf 2-Sterne-Niveau gekocht – mit Leidenschaft, Disziplin und einem feinen Gespür für das Jetzt.

14 neue Grüne Sterne für nachhaltige Küche

Die Selektion 2025 führt 80 Restaurants mit Grünem Stern, davon 14 neu ausgezeichnet.
Sie stehen für verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, regionale Produkte, kurze Wege, transparente Herkunft und einen bewussten Küchenstil – ohne dabei Kompromisse bei Geschmack oder Technik zu machen.
Seit 2020 zeichnet der Guide MICHELIN diese Restaurants aus, die Nachhaltigkeit konkret umsetzen – im Einkauf, im Alltag, im Denken.


Fünf Special Awards für besondere Leistung

2025 vergibt der Guide MICHELIN fünf Auszeichnungen für professionelle Exzellenz:

  • Service Award – Daniela Oos, Wein- und Tafelhaus, Trittenheim
    Kompetent, präsent, herzlich – präziser Service mit Persönlichkeit.
  • Young Chef Award – Luis Hendricks, Pietsch, Wernigerode
    Klare Handschrift, technisches Niveau, eigene Ideen – ein junger Küchenchef, der überzeugt.
  • Mentor Chef Award – Claus-Peter Lumpp, Bareiss, Baiersbronn
    Jahrzehntelange Ausbildungserfahrung, Konstanz auf 3-Sterne-Niveau – prägende Figur im deutschen Spitzenkochhandwerk.
  • Sommelier Award – Marie-Helen Krebs, IKIGAI, Krün
    Weinberatung auf Augenhöhe, ruhig, fachlich stark, verbindlich.
  • Cocktail Award – Michele Heinrich, YALDY, Frankfurt
    Kreative Drinks, hochwertige Ausführung, gastronomisch durchdacht – erstmals ausgezeichnet.

15 neue Bib Gourmand – gute Küche zum fairen Preis

Der Guide MICHELIN verzeichnet 15 neue Bib-Gourmand-Restaurants.
Insgesamt stehen damit 156 Adressen für zuverlässige Küche mit klarem Fokus auf Produktqualität und Preis-Leistung.
Stilrichtungen spielen keine Rolle – nur das Ergebnis auf dem Teller zählt.


Guide MICHELIN Deutschland 2025 – Zahlen im Überblick:

156 Restaurants mit Bib Gourmand (davon 15 neu)

12 Restaurants mit drei Sternen (davon 2 neu)

47 Restaurants mit zwei Sternen (davon 5 neu)

282 Restaurants mit einem Stern (davon 30 neu)

80 Restaurants mit Grünem Stern (davon 14 neu)

Glanzlichter der Gala

Alle Aufnahmen ©mguthmann/pink elephant
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über den Autor

Mathias

Mathias Guthmann schreibt unter anderem für kulinarische Zeitschriften und den Schachsport. Seine Essays, Reiseberichte und Kurzgeschichten haben eine hohe Reichweite und werden in verschiedensten Fachmagazinen, auch international, publiziert. In der freien Wirtschaft berät der Autor eine Firma zu PR-Strategien.

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