Offenburg. Wenn vom 3. bis 5. Mai „Die Badische“ ihre Pforten öffnet, haben die Besucher Gelegenheit, neben der badischen auch die bayerisch fränkische Weinwelt zu entdecken. Erstmals hat sich die Messe Offenburg für eine Gastregion aus dem Inland entschieden. Acht Weinbaubetriebe der Gastregion präsentieren bei der Badischen ihre Produkte.
„Wir wollen den Besuchern die Vielfalt anderer deutscher Weinanbaugebiete zeigen“, erklärt Projektleiterin Sarah Sutter die Motivation, erstmals eine Anbauregion aus dem Inland als Gast auszuwählen. Genau wie die badischen Winzer zeichnet die fränkischen Winzer das Streben nach außerordentlichen Qualitäten aus. Die 3500 Winzerfamilien bearbeiten eine Anbaufläche von rund 6300 Hektar zwischen Main und Steigerwald. Die Weinszene in bayerisch Franken ist geprägt vom Silvaner, der „Leibsorte Frankens“, wie es seitens des Fränkischen Weinbauverbandes heißt. Sie wächst häufig auch in Steillagen hoch über dem Main, das heißt, alles Arbeiten im Weinberg ist wie häufig auch in Baden Handarbeit.
Die amtierende Deutsche Weinprinzessin Klara Zehnder aus Franken schwärmt von den „Frankenweinen, gewachsen auf dem einzigartigen Fundament der Trias zwischen Main und Steigerwald.“ Dieses Jahrmillionen Jahre alte Terroir aus Muschelkalk, Buntsandstein und Keuper ist einzigartig. „Nirgendwo anders auf der Welt gibt es diese Bodenformation in direkter Nachbarschaft auf einer so kleinen Fläche“, heißt es seitens des Verbandes. Julius-Echter Berg mit Keuper, Würzburger Stein mit Muschelkalk oder Klingenberger Schlossberg mit Buntsandstein sind wohlklingende Namen, die Weingenießer kennen. Herausragend ist das fränkische Traumpaar, der Silvaner im Bocksbeutel PS, die typisch fränkische Flasche. Sie erhielt im vergangenen Jahr übrigens einer internationalen Design Award.
Die acht Weinbaubetriebe eint die Passion zur Perfektion. Viele der Betriebe sind alt eingesessen, denn in Franken wird Weinbau seit über 1000 Jahren betrieben. Bayerisch Franken ist reich an Kunst- und Kulturdenkmälern. Dies spiegelt sich auch bei den Weingütern und Winzergenossenschaften in ihren Vinotheken, die mit ihrer Weinarchitektur beeindruckende Akzente setzen. Die Franken sind bodenständig. Schrille Trends und Sensationen wird man hier vergebens suchen. Gast bei „Die Badische“ ist das Weingut Galena aus Sommerach. Das Credo lautet „Qualität statt Quantität.“ In der eigenen Heckenwirtschaft können die Weine gleich vor Ort in gemütlicher Gastlichkeit verkostet werden. Nicht zu vergessen die eigenen Edelbrände, die zur Messe in Offenburg mitgebracht werden.
Klaus Höfling vom gleichnamigen Weingut in Eußenheim ist kein Mann der großen Worte. Er bewirtschaftet das Weingut mit Heckenwirtschaft mit Leidenschaft und produziert beste Weine, vom einfachen Alltagswein bis zum edlen Begleiter von großen Festen.
Auch das Weingut Leo Sauer hat sich der „Leidenschaft für den Wein“ verschrieben. Der Betrieb in Eibelstadt produziert zudem den einzigen alkoholfreien Wein Frankens.
Die Weingut Hümmler GbR bewirtschaftet acht Hektar Rebfläche im nördlichsten Anbaugebiet Frankens, an den Steilhängen der Fränkischen Saale in der ältesten Weinstadt Frankens, Hammelburg. Weinbautechniker und Küfermeister Marcel Hümmler hat sich zur Aufgabe gemacht, charakterstarke Weine zu schaffen, die auf den mineralischen Muschelkalkböen des Saaletals wachsen.
Bereits in der vierten Generation steht das Weingut Thomas Mend aus Iphofen mit seinen traditionsreichen Lagen um den Schwanberg. Mit Weinbergstube und Weinwanderungen ist auch Weinerlebnis garantiert, wenn Riesling und Silvaner im Bocksbeutel kredenzt werden.
Nina Bunzelt und Alex Huber bewirtschaften in der dritten Generation das Weingut Bunzelt in Nordheim am Main. Die Lagen weisen jeweils ihr eigenes Kleinklima auf. Die Facetten der Rebparzellen werden ausdrucksstark in den Weinen hervorgehoben. Es entstehen eigenständige, ausdrucksvolle, individuelle Weine.
Die Weine des Weinguts Alfons Knauer in Dettelbach kommen aus den Lagen rund um den Josefstempel. Dieser wurde 1892 vom Weingut-Gründer Johann Knauer erbaut. Hochwertige und traditionsreiche Weine, junge Weine und die „großen Franken“ für die besten Momente im Leben bringt das Weingut hervor. Wolfgang und Doris Knauer führen das Weingut. Verstärkung kam mit Kellermeister Kilian Kleine-Tebbe und dessen neuseeländischer Frau Jess Weaver.
Das kleine Familienweingut Mühlfelder in Zell am Ebersberg bewirtschaftet ausschließlich Steillagen und Terrassen, darunter auch einige Weinberge mit Altfränkischem Satz, die über 70 Jahre alt sind. Seit 75 Jahren wird Rotwein angebaut. Es finden sich aber auch neun Weißwein-Sorten im Sortiment. Streuobstwiesen und die Bäume am Weinberg liefern das Obst für die eigene Destille.
„Die Badische“ beginnt erstmals mit einer Pre-Night am Freitagabend, 3. Mai von 19 bis 22 Uhr. „Der Abend ist stimmungsvoller Rahmen, um mit den Ausstellern und Erzeugern ins Gespräch zu kommen“, heißt es seitens der Messe. Mehr als 1000 Weine und Sekte stehen zum Verkosten bereit. Kulinarische Köstlichkeiten warten auf die Gäste und es wird live gekocht. Stargast ist die prominente Sommelière Natalie Lump. Für den musikalisch guten Ton sorgt „Jimmy’s Soul Attack“.
Tickets für die Pre-Night kosten 45 Euro im Vorverkauf und 49 Euro an der Tageskasse. Im Preis inbegriffen sind ein Wertgutschein von 5 Euro, der bei Anstellern eingelöst werden kann sowie ein Rabattcoupon über 5 Euro für den erneuten Besuch am Sonntag, 5. Mai. Tagestickets für „Die Badische“ kosten im Vorverkauf 16 Euro und an der Tageskasse für Samstag und Sonntag je 19 Euro.