Ein gut organisiertes Street Food Festival lockte am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein tausende Besucher in die Gegend rund um das Kesselhaus. Freunde der internationalen Street Food Küche durften dort schlemmen bis der Arzt kommt. Geduld war aber gefragt, weil die Nachfrage manchmal mit den Kapazitäten kollidierte. Die Veranstalter präsentieren eine bunte Mischung, überall bilden sich lange Schlangen, das macht aber nichts, weil oft ein Aha-Erlebnis folgt.
Burger in allen Variationen bilden das beherrschende Thema, ob Latino-Burger, Japanische Teriyaki-Burger, Koreanische Burger und so weiter, der Trend ist klar. Für mich persönlich gehört zu Street Food noch etwas mehr. Ein wenig habe ich die Asiatische Nudel-Kunst mit ihren feinen und glasklaren Suppen vermisst oder auch einige Südamerikanische Spezialitäten (wo war meine Feijoada?), Tacos sind nun mal nicht alles was dort geboten wird.
Die Reduktion auf zusammengeklappte Brötchen funktioniert, kommt an, wird geliebt, manchmal aber ist mir das etwas zu einfach. Toll fand ich einige Angebote aus Afrika, man arbeitet dort mit guten Ölen und nussigen Aromen, dazu leichtes oder gar kein Fleisch, das ist gut!
Ich finde, dass so ein Street Food Festival uns alle verbindet, Essen ist so ähnlich wie Sex, der Körper schüttet Glückshormone aus, wir erleben sensorische Abenteuer, Euphorie. Vor diesen Empfindungen macht sogar die Weltpolitik mit ihren Brutalitäten kurz Pause. Der Geschmacks-Sinn ist global , wir sind alle gleich, von Syrien über den Irak, von Indien bis Eritrea und bis zu uns nach Deutschland, wir alle essen gerne!
Die Welt ist eben nicht nur Gewalt und Blut sondern auch Genuss und Leben.
Vielen Dank an Vincent Schmidt, einem der Mitbegründer des Festivals. Inmitten des Trubels hat er sich die Zeit genommen ein kurzes Gespräch mit mir zu führen. Das Format funktioniert und wird akzeptiert, so seine Aussage. Vincent ist ein sehr kreativer Gastronom mit vielen Ideen, schon morgen eröffnet er im Kölner Agnes-Viertel ein “Sharing-Restaurant”, das Konzept ist erfrischend neu und verspricht uns diversifizierte Menü-Karten mit individuellen Noten, ich drücke ihm und seinen Mitstreitern die Daumen!
Für Vincent, Till und Mathes zählen die Köche und die Aficionados hinter den Ständen und natürlich das begeisterte Publikum, so muss es sein, und nur dann funktioniert so ein geiles Festival.
Ich hoffe es geht im nächsten Jahr weiter und freue mich schon jetzt.