[typography font=“Abril Fatface“ size=“20″ “ size_format=“px“ color=“#e1cca1″][dropcap]N[/dropcap][/typography]achdem Bekannte und Freunde die Flammkuchen-Location „Marianne’s Flammkuchen“ in höchsten Tönen lobten, blieb es mir nicht erspart einen Eindruck des Lokals vor Ort zu bekommen. Das Restaurant liegt schön, direkt an der Alb in Karlsruhe, im Sommer mit dem Fahrrad ein typisches Ausflugslokal. Das Clubhaus des KETV Tennisclubs bietet die Kulisse für das Marianne’s, die Außenterasse ist den Mitgliedern des Clubs vorbehalten. Ein großer Saal mit Panorama-Verglasung und einigen runden Tischen  hat Platz für große und kleine Gesellschaften. Es empfiehlt sich – auch für kleinere Gruppen – eine Reservierung zu buchen, ab 19:00 Uhr ist das Lokal oft voll besetzt! Das Personal ist sehr freundlich und schnell, die Abläufe Küche-Service wirken abgestimmt.

32 verschiedene Flammkuchen zieren die Karte, eine Sektion mit „klassischen“ Kreationen, eine andere mit „Deluxe-Flammkuchen“. Letztere zeichnen sich durch etwas ausgefallenere Zutaten aus, wie zum Beispiel Shrimps und Pinienkerne. Außerdem gibt es die Monatsangebote, mit saisonalen Belägen, im August steht auch schon mal ein Flammkuchen mit Pfifferlingen auf der Tafel.
In den letzten Jahren wurde aus dem Flammkuchen,  einer ehemals regionalen elsässischen Spezialität ein landes-bzw.europaweit vertriebenes Industrieprodukt. Eine typische Programm-Küche: Mit wenig Einsatz wird ein beliebtes Produkt für den Massenmarkt standardisiert und tauglich gemacht. Fertig ausgerollte und verpackte Teigplatten, einfach herzustellende Beläge, geringer Personaleinsatz sprechen für dieses Konzept, die Authentizität geht dabei zwangsläufig verloren.

So auch bei Marianne’s, wo übrigens der virtuelle Koch Jean Flamé für die Zubereitung der leckeren Teigfladen zuständig ist. Die Flammkuchen sind insgesamt geschmacklich langweilig, der Speck ist grenzwertig, der Rahm mit Dickungsmitteln versetzt. Die Temperatur ist schon am Tisch zu lau. Nicht zu bemängeln ist die Frische der Beläge. Der Teig ist einheitlich knusprig, das Produkt bis auf den Punkt durchdesignt und somit auch fehlerlos, aber eben unpersönlich.
Pluspunkte: Moderate Preise, der Service und die Location. Außerdem bietet sich das Restaurant für Feiern absolut an. Wer einen echten Flammkuchen essen will, dem rate ich nach wie vor einen Ausflug in das schöne Elsaß, wo in manchen Restaurants die Spezialität direkt aus dem heißen Holzofen noch dampfend auf den Tisch kommt!  Für jene aber, denen ein aromatisches Zitat genügt, bietet sich Marianne’s durchaus an.

[box type=“info“ border=“full“]Sehr beliebt ist das All-You-Can-Eat Angebot, immer wieder werden sie vom Service aufgefordert das doch bitte zu ordern, für meinen Geschmack etwas zu aufdringlich![/box]

 

über den Autor

Mathias

Mathias Guthmann schreibt unter anderem für kulinarische Zeitschriften und den Schachsport. Seine Essays, Reiseberichte und Kurzgeschichten haben eine hohe Reichweite und werden in verschiedensten Fachmagazinen, auch international, publiziert. In der freien Wirtschaft berät der Autor eine Firma zu PR-Strategien.

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