Neujahrsbrezel, gebacken von Barbara Merzdorf

Neujahrsbrezel, gebacken von Barbara Merzdorf

 

Zu Neujahr galt die Brezel als Glücks- und Liebesbringer für das kommende Jahr, sollte aber auch ein Schutz vor Krankheit und Verhexung sein. Diese Bedeutung dürfte wiederum mit dem altbekannten Symbolwert der Brezel als heiligem Gebäck zusammenhängen.
Vielerorts, wie im Rheinland, dienten Brezeln zum Jahreswechsel als Glückspreise bei (Karten-) Spielen oder wurden, so in Süddeutschland, einem Mädchen als Zeichen der Zuneigung geschenkt. Bis heute gibt es vielerorts besonders schöne, mit prächtigen Zöpfen verzierte Neujahrsbrezeln, die nach überlieferten Rezepten gebacken werden und am 1. Januar einen wichtigen Platz auf dem Frühstückstisch einnehmen.
Als Symbol für ein harmonisches Jahr werden sie auch aufgehängt oder mit guten Wünschen weitergegeben.
Früher bekamen die Kinder im schwäbischen, alemannischen und österreichischen Raum am Neujahrsmorgen in der Regel auch eine riesige Neujahrsbrezel von ihren Paten geschenkt.Angesichts der seinerzeit nicht sehr großen Auswahl an Süßigkeiten und feinen Gebäcken, waren die süßen Neujahrsbrezeln besonders begehrt. Im pfälzischen Oftersheim sangen die Kinder beim Abholen denn auch:
“Prosit Neijohr,
ä Brezel wie a Schaiadoor
in Kuche wie ä Offeplat,
wärre alle Kinna satt!”

Irene Krauß, Das Grosse Buch der Brezel

Zutaten:

  • 750 G Mehl Typ 405
  • 1 TL Salz
  • 125 G Zucker
  • ½ Päckchen Presshefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
  • knapp ¼ L Milch
  • 1 Ei
  • 125 G Butter
  • Mehl zum Kneten
  • 1 verquirltes Ei zum Bestreichen
  • nach Belieben: 50 G gehackte Mandeln oder Haselnüsse zum Bestreuen
  • Backpapier oder Fett zum Ausstreichen des Backblechs

Den Teig bereiten

Das Mehl in eine große Schüssel sieben und das Salz damit vermischen.

In die Mitte eine Mulde drücken, 2 Teelöffel Zucker hineingeben. Die Hefe darüber bröckeln oder streuen, mit etwas Mehl vermischen und mit 1/8 L handwarmer Milch zu einem Brei verrühren.

Schüssel mit einem sauberen Küchentuch bedecken und an einem warmen Ort 15 Minuten aufgehen lassen.

Das Hefestück mit etwas Mehl bestreuen und den Rest des Zuckers und der handwarmen Milch, die Eier sowie das zerlassene aber nicht mehr heiße Fett hinzugeben.
Alles vermischen und etwa 15 Minuten zu einem glatten Teig verkneten, der nicht mehr klebt und anfängt, Blasen zu schlagen.

Den Teig zu einem Ball formen und auf den mit Mehl bestreuten Boden der Schüssel legen.
Schüssel bedecken und den Teig bei Zimmertemperatur 60 Minuten aufgehen lassen, bis sich sein Umfang verdoppelt hat.

Den Teig mit den Händen auseinander ziehen und eine Brezel formen. Die fertige Brezel auf das Backpapier legen, mit dem verquirlten Ei bestreichen und unbedeckt an einem warmen Platz 30 Minuten aufgehen lassen.
Vor dem Einschieben in den Backofen erneut mit verquirltem Ei bestreichen, nach Belieben mit gehackten Mandeln oder Haselnüssen bestreuen.

Backvorgang

Den Backofen des Elektroherds auf 200°C vorheizen und auf der 2. Schiene von unten 25 Minuten backen.
Falls die Brezel zu stark bräunen sollte, gegen Ende der Backzeit mit Alufolie abdecken.

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über den Autor

Mathias

Mathias Guthmann schreibt unter anderem für kulinarische Zeitschriften und den Schachsport. Seine Essays, Reiseberichte und Kurzgeschichten haben eine hohe Reichweite und werden in verschiedensten Fachmagazinen, auch international, publiziert. In der freien Wirtschaft berät der Autor eine Firma zu PR-Strategien.

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